Entschwundene Orte zwischen Dahme und Müggelsee

Stefanie Fuchs

Köpenick ist immer eine Reise wert. Das war schon immer so. Glaubt man alten Bildern und Berichten, muss unser wasserreicher Bezirk Anfang des 20. Jahrhunderts Ziel vieler Ausflüge gewesen sein.

In dieser Zeit entstanden an den Ufern vom Dahme und Müggelsee eine Vielzahl von Ausflugszielen und Lokalitäten, die zum Verweilen einluden. Der hölzerne Müggelturm und die Bismarckwarte in den Müggelbergen waren mit Sicherheit Besuchermagnete.

Heute ist von der Pracht früherer Tage nicht mehr viel zu sehen. Und so machte sich eine Gruppe Interessierter am 09. September trotz Nieselwetters auf, Köpenicker Geschichte aufzusuchen. Geplant wurde die Tour durch die LINKEN-Abgeordnete Stefanie Fuchs und die TouristInfo am Schloßplatz Köpenick, welche auch Startpunkt war.

Die Route führte am Strandbad Wendenschloß vorbei, nach Schmetterlingshorst und Marienlust. Während in Schmetterlingshorst der Bezirkssportbund Treptow-Köpenick e.V. einen Sport- und Wanderstützpunkt unterhält und auch die namensstiftende Schmetterlingssammlung dort beherbergt ist, ist vom ehemaligen Ausflugslokal Marienlust nur noch das Fundament zu erahnen. Nach einer wechselhaften Geschichte war es 1997 durch einen Brand vollkommen zerstört und abgetragen worden. Bei der Weiterfahrt durch die „Kanonenberge“ wurde sowohl deren Namensgebung, als auch der Ursprung des „Sandschurrepfades“ erläutert. Am Teufelssee lauschten die Teilnehmer der sagenumwobenen Geschichte dieses Ortes und besuchten den kaum mehr zu erahnenden Standort eines weiteren Ausflugslokals. Die „Waldschänke am Teufelssee“ wurde um 1900 gebaut und wurde später zur HO-Gaststätte Teufelssee. Im Jahre 2004 wurde auch dieses Gebäude abgerissen und die Fläche dem Wald zurückgegeben.

Im Anschluss radelten alle Teilnehmer nach der Überquerung des Müggelheimer Damms zur am Ufer des Müggelsees gelegenen Geburtsstätte des Arbeiterzeltplatzes „Kuhle Wampe“. Hier gab es einen Einblick in die Geschichte der Arbeitersportbewegung und die Entstehung des 1935 geschlossenen Zeltplatzes, auf dem auch der, in der Nazizeit verbotene Film, „Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt“ spielt. Letzte Station des Tages war der Gedenkstein Rudolf Rühls, der, gut versteckt, in der Nähe des Hotels Müggelsee, an den Stadtrat und Stadtältesten erinnert, welcher als Verwalter des Köpenicker Stadtforstes von 1842-1909 maßgeblich zum Erhalt und zur Erschließung des Müggelwaldes beitrug.

Auf Grund des positiven Feedbacks wird es in Zukunft weiter Veranstaltungen dieser Art, organisiert durch das Bürgerbüro Stefanie Fuchs, geben.

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