Coronademo in Köpenick

Stefanie Fuchs

Gestern Abend fand eine Coronademo in Köpenick statt, die beginnend am Schloßplatz durch den Kiez und das Allende-Viertel zog. Nach Aussage der Polizei haben 550 besorgte Bürger_innen teilgenommen. Bemerkenswert ist, dass unter den Teilnehmer_innen viele junge Menschen und sogar Feuerwehrleute in Montur zu finden waren.

In ihrem Verlauf zog der Demonstrationszug am Krankenhaus Köpenick, dem Übergangswohnheim für Geflüchtete, sowie den Senioreneinrichtungen des Bethel und der Stadtmission im Allende-Viertel II vorbei.

Ich finde es unverantwortlich, dass eine solche Streckenführung genehmigt worden ist. Mich wundert nicht, das die Anmelder der Demo nicht selbst auf die Idee kommen, das eine Route an diesen Einrichtungen vorbei unverantwortlich ist. Für sie gilt nur maximale Aufmerksamkeit zu erzeugen, egal zu welchem Preis.

Jedoch ist eine zeitweilige Sperrung des Müggelschlößchenweges vor dem Krankenhaus Köpenick schon Aufgrund der vielen Anfahrten der Rettungsfahrzeuge nicht hinnehmbar. Genauso sieht es bei sensiblen Einrichtungen wie den Seniorenheimen und der Flüchtlingsunterkunft aus. Für die dort lebenden Menschen ist es schlicht unzumutbar, da sie nicht nachvollziehen können wofür oder wogegen demonstriert wird und den Lärm einer Demo schwer einordnen können. Auch vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, werden bei den Senior_innen furchtbare Bilder bei solchen Demonstrationen hervorgerufen.

Ich erwarte daher von der Versammlungsbehörde, dass in Zukunft sensible Bereiche bei der Genehmigung berücksichtigt werden und die Streckenführungen dementsprechend angepasst werden.